Grube Aurora (Haiger)
Bauwerk in DeutschlandDie Grube Aurora war ein Bergwerk bei Niederroßbach im Lahn-Dill-Kreis. Abgebaut wurde Blei, Kupfer und Silber. Anfänglich wurde wohl Erz im Tagebau gewonnen, wovon auch heute noch sichtbare Pingen zeugen. Becher widmet in seinem Werk Mineralogische Beschreibung der Oranien-Nassauischen Lande: nebst einer Geschichte des Siegenschen Hütten- und Hammerwesens diesem Bergwerk einen kurzen Bericht. Er erwähnt dabei gelegentlich die Alten, Bergleute in früherer Zeit, welche bereits hier abbauten. So lag ebenfalls bei Niederroßbach um 1558 die Grube St.David, welche vermutlich mit der Grube Aurora identisch ist. Die Alten sollen damals auf der Suche nach Silber einen Stollen von 30 Lachter Teufe in einer Schlucht getrieben haben und auf drei Gangmittel gestoßen sein. 1757 wurde ein über 490 Lachter langer (tiefer) Stollen am Rommel angelegt, der aber aufgrund der Festigkeit des Gesteins nur langsam vorwärts getrieben werden konnte. Wohl daher wurde 1780 ein neuer mittlerer Stollen gegraben, wodurch sechs bisher unbekannte Gangmittel entdeckt wurden, aber auch, dass schon die Alten bereits tiefer gegraben hatten. In einem dieser Erzgänge wurden in kurzer Zeit 200 Zentner Fahl- und Bleierze, wo von jene 8 Loth Silber im Zentner hielten gefördert. Der obere Stollen hatte eine Länge von 60 Lachter, der mittlere von 110 Lachter. Die Grube stand noch einige Jahre in Förderung, nachdem der tiefe Stollen den Hauptgang, welcher 5 Gangmittel mit je ca. 10–15 Lachter Länge und 3 Fuß Mächtigkeit aufwies, erreichte. Ein 9 Lachter tiefer Blindschacht wurde vom tiefen Stollen aus getrieben, erreichte aber wohl nie abbauwürdige Gesteinsschichten.